Der Studierendenwettbewerb von INH und GWUP: Entscheidung und Preisverleihung

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And the winners are …

Die Entscheidung

Im Februar hatten wir zusammen mit der GWUP einen Wettbewerb für Studierende ausgelobt. Zielsetzung dabei war, das Bewusstsein für die Bedeutung der kritischen Beurteilung von klinischen Studien, der Evidenzquelle Nr. 1, zu stärken. Dies ist ein zentrales Thema für die Praktiker der Life Sciences, zu denen in den Studiengängen  nach wie vor zu wenig vermittelt wird. Die weiter zunehmende Bedeutung der evidenzbasierten Medizin macht es unumgänglich, die heranwachsende AkademikerInnen-Generation für diesen Problembereich zu sensibilisieren.

Wie bedeutungsvoll diese Kompetenz ist, zeigt sich gerade in den jüngsten Vorkommnissen in der homöopathischen Szene, die  ohne jede valide Grundlage immer wieder eine “Evidenz” für ihre Methode behauptet – und dabei Resonanz findet, auch, weil es weithin an Kompetenzen fehlt, um dies zu erkennen. Schon die Science Busters wussten: Wer nichts weiß, muss alles glauben!

Der neunköpfigen Jury lagen 24 Einreichungen aus dem ganzen Bundesgebiet von Studierenden aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Pharmazie, Veterinärmedizin, Gesundheitswissenschaft, Medizintechnik und Biomedizin vor, die die Auslobungsbedingungen erfüllten. Nach ausführlicher Sichtung und Bewertung einigte sich die Jury auf die folgenden Preisträger:

    • 1. Preis: David Ghasemi (Heidelberg), Medizin
    • 2. Preis: Andreas Baranowski (Gießen), Psychologie und Medizin
    • 3. Preis: Andreas Steinau (Ulm) und Julia Frey (LMU München), Medizin

Wir gratulieren den Preisträgern und der Preisträgerin! Natürlich danken wir auch allen anderen TeilnehmerInnen herzlich und freuen uns über die Resonanz auf unsere Auslobung.


Die Preisverleihung

Das finale Foto. Von links: Der “Grumpy Doc” vom INH, Andreas Steinau und Julia Frey (2. Preis), Andreas Baranowski (3. Preis), David Ghasemi (1. Preis), Susanne und Norbert Aust (GWUP/INH)

Ursprünglich war vorgesehen, die Preisverleihung im Rahmen der diesjährigen Skepkon stattfinden zu lassen. Leider gibt es in diesem Jahr die SkepKon nur virtuell. Wir freuen uns aber sehr, dass unsere FreundInnen vom “Goldenen Aluhut” uns die Möglichkeit gegeben haben, die Preisverleihung als einen Programmpunkt in ihrer eigenen jährlichen Verleihungsshow (am 31.10.2021 im “Heimathafen” Neukölln) zu realisieren. Schließlich waren ja auch An- und Abreise von und nach Berlin und die Kosten des Aufenthaltes dort mit Gegenstand unserer Auslobung für die ersten Preisträger – und das konnten wir ja schließlich nicht schuldig bleiben!

Der “Grumpy Doc” – er schaut nur beim Thema Homöopathie so grimmig

Und so geschah es. Vor einem in Anbetracht der geltenden Beschränkungen gut besuchten Saal führten der “Grumpy Doc” des INH, bekannt z.B. von den Marches for Science, Susanne Aust und Norbert Aust kurzweilig durch die Preisverleihung. Als Höhepunkt wird man den zehnminütigen Vortrag von David Ghasemi betrachten dürfen, der zu seinen “Pflichten” als 1. Preisträger gehörte. So interessant wie kurzweilig, gut verständlich und zudem mit einer Prise Humor gewürzt entledigte er sich dieser Aufgabe mit Bravour und erhielt dafür verdient den Applaus des Abends!

Susanne Aust stellt die GWUP und das INH vor

Nicht vergessen wurde – seitens der Preisträger wie auch der Moderation – den ernsten und wichtigen Hintergrund des Wettbewerbs nochmals herauszustellen: den Nachwuchs in den Life Sciences, besonders in der Medizin, für das Problem zu sensibilisieren, dass Studien in aller Regel mehr als eines Blickes bedürfen, bevor man ein Urteil auf sie stützt. Ganz besonders dann, wenn es sich um Studien aus dem Gebiet der Pseudomedizin handelt – in unserem Falle der Homöopathie.

Danke an alle Beteiligten, besonders auch an diejenigen, die sich viel Arbeit mit einer Einreichung gemacht haben und die nicht unter den Preisträgern waren. Es soll nicht unterschlagen werden, dass – laut Norbert Aust – das Niveau aller Einreichungen erstaunlich hoch war.


Übrigens kann man sich die Preisverleihung komplett auf Youtube anschauen (rd. 36 min).


Bild von 3D Animation Production Company auf Pixabay

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